*intro.txt* Für Vim Version 7.0. Letzte Änderung: 2006-Apr-20 VIM REFERENZ-HANDBUCH von Bram Moolenaar Einführung in Vim *ref* *reference* 1. Einführung |intro| 2. Vim im Internet |internet| 3. Danksagungen |credits| 4. Notation |notation| 5. Modi, Einführung |vim-modes-intro| 6. Von Modus zu Modus schalten |mode-switching| 7. Der Inhalt des Fensters |window-contents| 8. Definitionen |definitions| ============================================================================== 2. Einführung *intro* Vim steht für Vi IMproved (Verbesserter Vi). Einst war es Vi Imitation, aber es gibt so viele Verbesserungen, dass ein Namenswechsel angemessen war. Vim ist ein Text-Editor, der fast alle Befehle des Unix-Programms »vi« beinhaltet und viele neue. Er ist sehr nützlich, um Programme und anderen Klartext zu editieren. Alle Befehle werden über die Tastatur gegeben. Dies hat den Vorteil, dass man die Finger auf der Tastatur lassen kann und die Augen auf dem Bildschirm. Für diejenigen, die es wollen, gibt es Mausunterstützung und eine GUI-Version mit Rollleisten und Menüs (siehe |gui.txt|). Eine Übersicht dieses Handbuchs kann in der Datei |help.txt| gefunden werden. Auf sie kann innerhalb von Vim mit der Taste oder und mit dem Befehl |:help| (tippen Sie nur »:help«, ohne Balken oder Zitatzeichen) zugegriffen werden. Die Option 'helpfile' kann auf den Namen der Hilfedatei gesetzt werden, falls die nicht an dem voreingestellten Ort ist. Sie können ganz wie auf Tags auf Themen springen: Benutzen Sie CTRL-], um auf ein Thema unter dem Cursor zu springen, benutzen Sie CTRL-T, um zurück zu springen. Durch dieses Handbuch hindurch werden die Unterschiede zwischen Vi und Vim in geschwungenen Klammern angegeben, wie hier: {Vi hat keine Online-Hilfe}. Siehe |vi_diff.txt| für eine Zusammenfassung der Unterschiede zwischen Vim und Vi. Dieses Handbuch behandelt Vim auf verschiedenen Maschinen. Es mag kleine Unterschiede zwischen verschiedenen Computern und Terminals geben. Neben der in diesem Dokument gegebenen Anmerkungen gibt es ein eigenes Dokument für jedes unterstützte Betriebssystem, siehe |sys-file-list|. Dieses Handbuch ist eine Referenz für alle Vim-Befehle und -Optionen. Dies ist keine Einführung in die Benutzung von Vi oder Vim, hier und da wird es ein Bisschen kompliziert. Für Anfänger gibt es einen interaktiven |tutor|. Um die Benutzung von Vim zu lernen, lese man das Benutzer-Handbuch |usr_toc.txt|. *Buch* *book* Es gibt viele Bücher über Vi, die einen Abschnitt für Anfänger enthalten. Es gibt zwei Bücher, die ich empfehlen kann: »Vim -- Vi Improved« von Steve Qualline Dies ist das allererste komplett Vim gewidmete Buch. Es ist sehr gut für Anfänger. Die am Häufigsten benutzten Befehle werden mit Bildern und Beispielen erläutert. Die weniger oft benutzten Befehle werden auch erklärt, die fortgeschritteneren Features werden zusammengefasst. Es gibt einen ausführlichen Index und eine Schnellreferenz. Teile dieses Buches wurden in das Benutzer-Handbuch aufgenommen |frombook|. Veröffentlicht von New Riders Publishing. ISBN 0735710015 http://iccf-holland.org/click5.html http://www.vim.org/iccf/click5.html "Learning the Vi editor" by Linda Lamb and Arnold Robbins Dies ist ein Buch über Vi, das ein Kapitel zu Vim enthält (in der sechsten Auflage). Die ersten Schritte in Vi sind sehr gut erklärt. Die Befehle, die in Vim hinzugefügt werden, werden nur kurz erklärt. Es gibt auch eine deutsche Übersetzung. Veröffentlicht von O'Reilly. ISBN: 1-56592-426-6. ============================================================================== 2. Vim im Internet *internet* *www* *WWW* *faq* *FAQ* *distribution* *download* Die Vim-Seiten enthalten die neuesten Informationen über Vim. Sie enthalten auch Verknüpfungen auf die neueste Version von Vim. Die FAQ ist eine Liste häufig gestellter Fragen. Lesen Sie diese, falls Sie Probleme haben. VIM-Homepage: http://www.vim.org/ VIM-FAQ: http://vimdoc.sf.net/ Herunterladen: ftp://ftp.vim.org/pub/vim/MIRRORS Newsgruppen im Usenet, wo Vim diskutiert wird: *news* *usenet* comp.editors de.comp.editoren Diese Gruppen sind auch für andere Editoren. Falls Sie über Vim schreiben, vergessen Sie nicht, dies zu erwähnen. *mail-list* *maillist* Es gibt mehrere Mailing-Listen für Vim: Für Diskussionen, die die Benutzung existierender Versionen von Vim betreffen: Nützliche Mappings, Fragen, Antworten, wo man eine besondere Version bekommt, usw. Es gibt einige wenige Leute, die diese Liste beobachten und Fragen beantworten. Scheuen Sie sich nicht, hier Ihre Frage zu stellen. *vim-dev* *vimdev* Für Diskussionen, die Veränderungen an Vim betreffen: Neue Features, Portierungen, Patche, Versionen zum Betatest usw. *vim-announce* Ankündigungen über neue Versionen von Vim; auch für Versionen zum Betatest und Portierungen auf verschiedene Betriebssysteme. Diese Liste kann nur gelesen werden. *vim-multibyte* Für Diskussionen über Benutzung und Verbesserung des Multi-Byte-Aspekts von Vim. *vim-mac* Für Diskussionen zur Benutzung und Verbesserung der Macintosh-Version von Vim. Siehe http://www.vim.org/maillist.php für neueste Informationen. Anmerkung: - Sie können nur Nachrichten an diese Listen schicken, falls Sie angemeldet sind! - Sie müssen die Nachrichten vom selben Ort schicken, wie zu dem Zeitpunkt, als Sie sich angemeldet haben (um Spam-Mail zu vermeiden). - Maximale Größe einer Nachricht ist 40000 Zeichen. *subscribe-maillist* Falls Sie beitreten möchten, schicken Sie eine Nachricht an Vergewissern Sie sich, dass Ihre »From:«-Adress korrekt ist. Dann gibt Ihnen der Listen-Server Hilfe, wie Sie sich anmelden können. Sie können alte Nachrichten von der Mailinglisten-Software beziehen, und einen Index der Nachrichten. Fragen Sie vim-help für Anweisungen. Archive werden hier gehalten: *maillist-archive* http://groups.yahoo.com/group/vim http://groups.yahoo.com/group/vimdev http://groups.yahoo.com/group/vimannounce http://groups.yahoo.com/group/vim-multibyte http://groups.yahoo.com/group/vim-mac Zusätzliche Mailinglisten: *french-maillist* Vim-Liste in französischer Sprache. Melden Sie sich an, indem Sie eine Nachricht senden an Oder gehen Sie auf http://groups.yahoo.com/group/vim-fr. Fehlerberichte: *fehlerberichte* *bugs* *bug-reports* *bugreport.vim* Schicken Sie Fehlerberichte an: Vim bugs . Dies ist keine Mailingliste, sondern die Nachricht wird an den Vim-Betreuer weitergeleitet. Halten Sie sich bitte kurz; alle Zeit, die für das Beantworten von Email verwandt wird, geht von der Zeit ab, die für das Verbessern von Vim verwandt wird! Geben Sie immer ein reproduzierbares Beispiel und versuchen Sie herauszufinden, welche Einstellungen oder anderen Dinge das Auftreten des Fehlers beeinflussen. Versuchen Sie verschiedene Maschinen, wenn möglich. Schicken Sie mir Patche, falls Sie können! Es hilft, Informationen über die Version von Vim, die Sie benutzen, und Ihr Setup hinzuzufügen. Sie können diese mit diesem Befehl erhalten: > :so $VIMRUNTIME/bugreport.vim Dies erzeugt eine Datei »bugreport.txt« im aktuellen Verzeichnis, mit einer Menge Informationen über Ihre Umgebung. Bevor Sie diese verschicken, prüfen Sie, ob sie nicht vertrauliche Informationen enthält! Falls Vim abstürzt, versuchen Sie bitte, herauszufinden wo. Sie können hier darüber Hilfe finden: |debug.txt|. Im Zweifelsfall oder wenn Sie sich fragen, ob das Problem bereits behoben wurde, aber Sie können dafür keinen Fix finden, werden Sie ein Mitglied der |vim-dev| Mailingliste und stellen Sie dort Ihre Frage. |maillist| *year-2000* *Y2K* Da Vim intern kein Datum zum Editieren verwendet, gibt es kein Jahr-2000- Problem, über das man sich Sorgen machen müsste. Vim benutzt die Zeit in der Form Sekunden seit dem ersten Januar 1970. Dies wird benutzt für eine Zeitstempel-Überprüfung der editierten Datei und der Auslagerungsdatei; dies ist nicht kritisch und sollte nur Warnnachrichten verursachen. Es mag ein Jahr-2038-Problem geben, wenn die Sekunden nicht mehr in ein 32-Bit-Integer passen. Dies hängt ab von Kompiler, Bibliotheken und Betriebssystem. Konkret werden time_t und die Funktion ctime() benutzt. Und time_t wird in vier Bytes in der Auslagerungsdatei gespeichert. Aber dies wird nur benutzt, um Datum/Uhrzeit der wiederherzustellenden Datei auszugeben, es wird niemals das normale Editieren beeinflussen. Die Vim-Funktion strftime() benutzt direkt die Systemfunktion strftime(). localtime() benutzt die Systemfunktion time(). getftime() benutzt die Zeit, die von der Systemfunktion stat() zurückgegeben wird. Falls Ihre System-Bibliotheken Jahr-2000-fest sind, ist es Vim auch. Der Benutzer mag Vim-Skripte erzeugen, die externe Befehle benutzen. Diese könnten Jahr-2000-Probleme erzeugen, aber diese sind nicht wirklich Teil von Vim selbst. ============================================================================== 3. Danksagungen *danksagungen* *credits* *author* *Bram* *Moolenaar* Das Meiste von Vim wurde von Bram Moolenaar geschrieben. Teile der Dokumentation stammen aus verschiedenen Vi-Handbücher, geschrieben von W.N. Joy Alan P.W. Hewett Mark Horton Der Editor Vim basiert auf Stevie und beinhaltet (Ideen von) andere Software, an der von den hier erwähnten Leuten gearbeitet wird. Andere Leute halfen mir durch das Schicken von Patchen, mit Vorschlägen, und durch Rückmeldung darüber, was gut und schlecht in Vim ist. Vim wäre nie geworden, was es jetzt ist, ohne die Hilfe dieser Leute! Ron Aaron Änderungen der Win32 GUI Zoltan Arpadffy Arbeit an der VMS-Portierung Tony Andrews Stevie Gert van Antwerpen Änderungen für DJGPP in MS-DOS Berkeley DB(3) Ideen für die Implementierung der Auslagerungsdatei Keith Bostic Nvi Walter Briscoe Aktualisierungen des Makefile, verschiedene Patche Ralf Brown SPAWNO-Bibliothek für MS-DOS Robert Colon viele nützliche Anmerkungen Marcin Dalecki GTK+-GUI-Portierung, Werkzeugleisten-Icons, gettext() Kayhan Demirel schickte mir Neuigkeiten nach Uganda Chris & John Downey xvi (Ideen für Version mit mehreren Fenstern) Henk Elbers erste VMS-Portierung Daniel Elstner GTK+-2-Portierung Eric Fischer Mac Portierung, 'cindent' und andere Verbesserungen Benji Fisher Beantworten einer Menge Benutzer-Fragen Bill Foster Athena-GUI-Portierung Loic Grenie xvim (Ideen für Version mit mehreren Fenstern Sven Guckes Vim-Promoter und ehemaliger Betreuer der WWW-Seiten Darren Hiebert Exuberant ctags Jason Hildebrand GTK+-2-Portierung Bruce Hunsaker Verbesserungen für die VMS-Portierung Andy Kahn Cscope-Unterstützng, GTK+-GUI-Portierung Oezguer Kesim Betreuer der Vim-Mailinglisten Axel Kielhorn Arbeit an der Macintosh-Portierung Steve Kirkendall Elvis Roger Knobbe original Portierung auf Windows NT Sergey Laskavy Vims Hilfe in Moskau Felix von Leitner Betreuer der Vim-Mailinglisten David Leonard Portierung der Python-Erweiterung nach Unix Avner Lottem Editieren in rechts-links-Fenstern Flemming Madsen X11 Client-Server, verschiedene Features und Patche MicroSoft Gab mir eine Kopie von DevStudio, um damit Vim zu kompilieren Paul Moore Erweiterungen der Python-Schnittstelle, viele Patche Katsuhito Nagano Arbeit an Multi-Byte-Versionen Sung-Hyun Nam Arbeit an Multi-Byte-Versionen Vince Negri Erweiterungen der Win32 GUI und der generischen Konsole Steve Qualline Autor des ersten Vim-Buches |frombook| George V. Reilly Win32-Portierung, Starten der Win32-GUI Stephen Riehm Fehlersammler Stefan Roemer verschiedene Patche und Hilfe an Benutzer Ralf Schandl IBM OS/390-Portierung Olaf Seibert DICE und BeBox-Version, RegExp-Verbesserungen Mortaza Shiran Farsi Patche Peter da Silva termlib Henry Spencer reguläre Ausdrücke Dany St-Amant Macintosh-Portierung Tim Thompson Stevie G. R. (Fred) Walter Stevie Sven Verdoolaege Perl-Schnittstelle Robert Webb Befehlszeilen-Vervollständigung, GUI-Versionen und eine Menge Patche Ingo Wilken Tcl interface Mike Williams Postscript-Druck Juergen Weigert Lattice-Version, AUX-Verbesserungen, UNIX und MS-DOS Portierungen, autoconf Stefan 'Sec' Zehl Betreuer von vim.org Ich möchte allen Leuten danken, die mir Fehlerberichte und Vorschläge geschickt haben. Die Liste ist zu lang, um sie hier alle zu erwähnen. Vim wäre nicht derselbe ohne die Ideen all dieser Leute: Sie halten Vim am Leben! In dieser Dokumentation gibt es mehrere Verweise auf andere Vi-Versionen: *Vi* *vi* Vi »Das Original«. Ohne weitere Anmerkungen ist dies die Version von Vi, die in Sun OS 4.x erschien. »:version« gibt »Version 3.7, 6/7/85«. Manchmal wird auf andere Versionen verwiesen. Läuft nur unter Unix. Quellkode nur mit Lizenz verfügbar. Weitere Informationen über Vi können hier gefunden werden: http://vi-editor.org [funktioniert gegenwärtig nicht...] *Posix* Posix Aus dem IEEE-Standard 1003.2, Teil 2: Shell and utilities. Allgemein bekannt als »Posix«. Dies ist eine textuelle Beschreibung, wie sich Vi verhalten soll. Siehe |posix-compliance|. *Nvi* Nvi Der »Neue« Vi. Die Version von Vi die in BSD 4.4 und FreeBSD enthalten ist. Sehr gute Kompatibilität mit dem originalen Vi, mit ein paar Erweiterungen. Die benutzt Version ist 1.79. »:version« gibt »Version 1.79 (10/23/96)«. Es gab in den letzten paar Jahren kein Release, obwohl es eine Entwicklerversion 1.81 gibt. Quellkode ist frei verfügbar. *Elvis* Elvis Ein weiterer Vi-Klon von Steve Kirkendall. Sehr kompakt, aber nicht so flexibel wie Vim. Die benutzte Version ist 2.1. Er ist noch in der Entwicklung. Quellkode ist frei verfügbar. ============================================================================== 4. Notation *notation* Wenn zum Lesen dieses Textes Syntaxhervorhebung benutzt wird, wird Text, der nicht wörtlich getippt wird, oft mit der speziellen Gruppe hervorgehoben. Dies sind Dinge in [], {} und <>, sowie CTRL-X. Beachten Sie, dass Vim in Befehlen alle möglichen Zeichen benutzt. Manchmal sind [], {} und <> Teil dessen, was Sie tippen; im Zusammenhang sollte dies klar sein. [] Zeichen in eckigen Klammern sind optional. *anzahl* *[Anzahl]* *count* *[count]* *E489* [Anzahl] Eine optionale Zahl, die dem Befehl vorangehen kann, um den Befehl zu vervielfachen oder zu iterieren. Wenn keine Anzahl gegeben wird, wird eine Anzahl von eins angenommen, wenn nicht anders angemerkt. Beachten Sie, dass in diesem Handbuch die [Anzahl] nicht in der Beschreibung des Befehls angegeben wird, sondern nur in der Erklärung. Dies wurde gemacht, damit man die Befehle einfacher nachschlagen kann. Falls die Option 'showcmd' aktiviert ist, wird die (partiell) eingegebene Anzahl am unteren Rand des Bildschirms angezeigt. Sie können mit die zuletzt eingebene Ziffer löschen (|N|). *[quotex]* ["x] Ein optionales Register-Ziel, wo Text gespeichert werden kann. Siehe |registers|. Das »x« ist ein einzelnes Zeichen zwischen »a« und »z« oder »A« und »Z« oder »"« und in einigen Fällen (mit dem Befehl »put«) zwischen »0« und »9«, »%«, »#« oder anderen. Groß- und Kleinschreibung bezeichnen dasselbe Register, aber beim Kleinbuchstaben wird der vorige Inhalt des Registers überschrieben, während beim Großbuchstaben an den vorigen Inhalt des Registers angehängt wird. Ohne »"x« oder mit »""« wird der gespeicherte Text in das unbenannte Register gelegt. *{}* {} Geschwungene Klammern bezeichnen Teile des Befehls, die erscheinen müssen, die aber mehrere verschiedene Werte annehmen können. Die Unterschiede zwischen Vim und Vi werden ebenfalls in geschwungenen Klammern angegeben (dies ergibt sich aus dem Zusammenhang). *{Zeich1-Zeich2}* *{char1-char2}* {Zeich1-Zeich2} Ein einzelnes Zeichen aus dem Bereich Zeich1 bis Zeich2. Zum Beispiel ist {a-z} ein Kleinbuchstabe. Mehrfachbereiche können aneinander gehängt werden. Zum Beispiel ist {a-zA-Z0-9} ein alphanummerisches Zeichen. *{Bewegung}* *{motion}* *movement* {Bewegung} Ein Befehl, der den Cursor bewegt. Diese werden in |motion.txt| erklärt. Beispiele: w zum Anfang des nächsten Wortes b zum Beginn des aktuellen Wortes 4j vier Zeilen nach unten /The zum nächsten Auftreten von »The« Dies wird nach einem |operator|-Befehl benutzt, um über den zu bearbeitenden Text zu fahren. - Falls die Bewegung eine Anzahl enthält, und der Operator ebenfalls, werden diese beiden Anzahlen multipliziert. Zum Beispiel löscht »2d3w« sechs Wörter. - Die Bewegung kann rückwärts gerichtet sein, z.B. »db« um zum Anfang des Wortes zu löschen. - Die Bewegung kann auch ein Mausklick sein. Die Maus wird allerdings nicht in allen Terminals unterstützt. - Der Befehl »:omap« kann benutzt werden, um Zeichen zu belegen, während ein Operator wartet. - Ex-Befehle können benutzt werden, um den Cursor zu bewegen. Dies kann benutzt werden, um eine Funktion aufzurufen, die eine komplizierte Bewegung vollführt. Die Bewegung ist immer zeichenweise exklusiv, egal welcher »:«-Befehl benutzt wird. Dies bedeutet, es ist unmöglich, das letzte Zeichen einer Zeile ohne den Zeilenumbruch einzubeziehen (solange nicht 'virtualedit' gesetzt ist). Falls der Ex-Befehl den Text vor der Position, wo der Operator beginnt, ändert oder zu einem anderen Puffer springt, ist das Ergebnis unvorhersagbar. Zu einem anderen Puffer zu springen ist möglich, falls der aktuelle Puffer nicht entladen wird. *{Visuell}* *{Visual}* {Visuell} Ein ausgewählter Textbereich. Er wird mit den Befehlen »v«, »V« oder CTRL-V gestartet, dann kann jeder Befehl zur Cursorbewegung benutzt werden, um das Ende des ausgewählten Bereichs zu bestimmen. Dies wird vor einem |operator|-Befehl benutzt, um den zu bearbeitenden Text hervorzuheben. Siehe |Visual-mode|. ** ** Ein spezielles Zeichen aus der Tabelle unten, optional mit Modifikatoren, oder ein einzelnes ASCII-Zeichen mit Modifikatoren. *'Zeichen'* *'character'* 'c' Ein einzelnes ASCII-Zeichen. *CTRL-{Zeich}* *CTRL-{char}* CTRL-{Zeich} {Zeich} getippt als Steuerzeichen; das heißt, {Zeich} tippen, während die Taste »Strg« gehalten wird. Groß-/Kleinschreibung von {Zeich} ist egal; somit sind CTRL-A und CTRL-a gleich. Aber auf einigen Terminals produziert die Umschalttaste einen anderen Kode, benutzen Sie sie dann nicht. *'option'* 'option' Eine Option, oder ein Parameter, die auf einen Wert gesetzt werden kann, wird in einfache Anführungszeichen eingeschlossen. Siehe |options|. *quotecommandquote* »Befehl« Ein Verweis auf einen Befehl, den Sie tippen können, wird in doppelten oder umgekehrt französischen Anführungszeichen eingeschlossen. *Tastenkodes* *key-notation* *key-codes* *keycodes* Diese Namen für Tasten werden in der Dokumentation benutzt. Sie können auch mit dem Befehl »:map« benutzt werden (fügen Sie den Tastennamen ein, indem Sie CTRL-K drücken und dann die Taste, für die Sie den Namen wollen). Notation Bedeutung Äquivalent Dezimale/r Wert/e ~ ----------------------------------------------------------------------- Null CTRL-@ 0 (gespeichert als 10) ** Zeichenrückschritt CTRL-H 8 *backspace* Tabulator CTRL-I 9 *tab* *Tab* *linefeed* Zeilenvorschub CTRL-J 10 (benutzt für ) Seitenvorschub CTRL-L 12 *formfeed* Wagenrücklauf CTRL-M 13 *carriage-return* dasselbe wie ** dasselbe wie ** Fluchttaste CTRL-[ 27 *escape* ** Leertaste 32 *space* weniger-als < 60 ** Backslash \ 92 *backslash* ** vertikaler Strich | 124 ** Löschen 127 Befehlsfolgeneinleiter ALT-Esc 155 ** CSI in der GUI getippt ** Zeilenende (kann , oder sein, hängt ab vom System und 'fileformat') ** Cursor rauf *cursor-up* *cursor_up* Cursor runter *cursor-down* *cursor_down* Cursor links *cursor-left* *cursor_left* Cursor rechts *cursor-right* *cursor_right* Umschalttaste Cursor rauf Umschalttaste Cursor runter Umschalttaste Cursor links Umschalttaste Cursor rechts Steuerung Cursor links Steuerung Cursor rechts - Funktionstaste 1 bis 12 *function_key* *function-key* - Umschalttaste Funktionstaste 1 bis 12 ** Hilfetaste Undo-Taste Einfügetaste Anfang *home* Ende *end* Bild rauf *page_up* *page-up* Bild runter *page_down* *page-down* Anfang auf dem Ziffernblock (oben links)*keypad-home* Ende auf dem Ziffernblock (unten links) *keypad-end* *keypad-page-up* Bild rauf auf dem Ziffernblock (oben rechts) *keypad-page-down* Bild runter auf dem Ziffernblock (unten rechts) + auf dem Ziffernblock *keypad-plus* - auf dem Ziffernblock *keypad-minus* * auf dem Ziffernblock *keypad-multiply* / auf dem Ziffernblock *keypad-divide* Enter auf dem Ziffernblock *keypad-enter* Dezimalzeichen auf dem Ziffernblock *keypad-point* - 0 bis 9 auf dem Ziffernblock *keypad-0* *keypad-9* Umschalttaste *shift* * Steuerungstaste *control* *ctrl* * Alt-Taste oder Meta-Taste *meta* *alt* * dasselbe wie * Befehlstaste (nur Macintosh) * Taste mit dem Eintrag »xx« in der TermCap ----------------------------------------------------------------------- Man beachte: Umschalttaste-Cursortasten, die Hilfe-Taste und die Undo-Taste sind nur auf wenigen Terminals verfügbar. Auf dem Amiga produziert Umschalttaste-F10 einen Kode (CSI), der auch von Tastenfolgen benutzt wird. Er wird erst erkannt, nachdem eine andere Taste getippt wurde. Man beachte: Es gibt zwei Kodes für die Löschtaste. 127 ist der dezimale ASCII-Wert für die Löschtaste, der immer erkannt wird. Manche Löschtasten senden einen anderen Wert, in welchem Fall dieser Wert von dem TermCap-Eintrag »kD« bezogen wird. Beide Werte haben denselben Effekt. Siehe auch |:fixdel|. Man beachte: Die Tasten auf dem Ziffernblock werden auf dieselbe Weise benutzt wie die entsprechenden »normalen« Tasten. Zum Beispiel hat denselben Effekt wie . Falls eine Taste auf dem Ziffernblock denselben rohen Tastenkode sendet wie ihre Nicht-Ziffernblock-Entsprechung, wird er als der Nicht-Ziffernblock-Kode erkannt. Wenn zum Beispiel denselben Kode sendet wie , denkt Vim, wenn gedrückt wurde, dass gedrückt wurde. Dann funktioniert das Belegen von nicht. *<>* Beispiele werden oft in der Notation <> gegeben. Manchmal ist dies nur, um klar zu machen, was man tippen muss, aber oft kann es wörtlich eingegeben werden, z.B. mit dem Befehl »:map«. Die Regeln sind: 1. Jedes druckbare Zeichen kann direkt getippt werden, außer Backslash und '<' 2. Ein Backslash wird als »\\«, doppelter Backslash oder »« repräsentiert. 3. Eine echte '<' wird durch »\<« oder »« repräsentiert. Wenn keine Verwirrung besteht, kann eine '<' direkt benutzt werden. 4. »« meint die Sondertaste tippen. Diese Notation wird in obiger Tabelle erklärt. Ein Paar Beispiele: Fluchttaste CTRL-G Cursor rauf Steuerung-Mausklick-links Umschalttaste-Funktionstaste-11 Meta- a ('a' mit gesetztem achten Bit) Meta- A ('A' mit gesetztem achten Bit) TermCap-Eintrag »kd« (Cursor runter) Falls Sie die volle <>-Notation in Vim benutzen möchten, müssen Sie sicherstellen, dass das Flag '<' nicht in 'cpoptions' enthalten ist (wenn 'compatible' nicht gesetzt ist, ist es dies standardmäßig). > :set cpo-=< Die <>-Notation benutzt , um die besondere Bedeutung von Tastennamen aufzuheben. Einen Backslash zu benutzen funktioniert auch, aber nur, wenn 'cpoptions' nicht das Flag 'B' enthält. Beispiele, um CTRL-H mit den sechs Zeichen »« zu belegen: > :imap \ :imap Home> Das erste funktioniert nur, wenn das Flag 'B' in 'cpoptions' nicht gesetzt ist. Das zweite funktioniert immer. Um ein wörtliches »« in einer Tastenbelegung zu erhalten: > :map lt> Für Belegungen, Abkürzungen und Menübefehle können Sie die Beispiele kopieren und direkt benutzen. Oder wörtlich abtippen, einschließlich der Zeichen '<' und '>'. Dies funktioniert NICHT für andere Befehle, wie »:set« oder »:autocmd«! ============================================================================== 5. Modi, Einführung *vim-modes-intro* *vim-modes* Vim hat sechs GRUNDLEGENDE Modi: *Normal* *Normal-mode* *command-mode* Normaler Modus Im normalen Modus können Sie alle normalen Editor- Befehle eingeben. Wenn Sie den Editor starten, sind Sie in diesem Modus (außer Sie haben die Option 'insertmode' gesetzt, siehe unten). Er ist auch als Befehls-Modus bekannt. Visueller Modus Dieser ist wie der normale Modus, aber Bewegungsbefehle spannen einen hervorgehobenen Bereich auf. Wenn ein nicht-Bewegungsbefehl benutzt wird, wird er für den hervorgehobenen Bereich ausgeführt. Siehe |Visual-mode|. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird unten im Fenster »-- VISUELL --« angezeigt. Auswahlmodus Dieser sieht sehr wie der Auswahlmodus unter MS-Windows aus. Beim Tippen eines druckbaren Zeichens wird die Auswahl gelöscht und in den Einfügemodus gegangen. Siehe |Select-mode|. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird unten im Fenster »-- AUSWAHL --« angezeigt. Einfügemodus Im Einfügemodus wird der Text, den Sie tippen, in den Puffer eingefügt. Siehe |Insert-mode|. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird unten im Fenster »-- EINFÜGEN --« angezeigt. Befehlszeilenmodus Im Befehlszeilenmodus können Sie am unteren Rand des Bildschirms eine Zeile Text eingeben. Dies ist für Ex-Befehle, »:«, die Befehle zur Mustersuche, »?« und »/«, und den Filterbefehl, »!«. |Cmdline-mode| Ex-Modus Wie der Befehlszeilenmodus, aber nach Eingabe eines Befehls bleibt man im Ex-Modus. Sehr beschränktes Editieren der Befehlszeile. |Ex-mode| Es gibt fünf ZUSÄTZLICHE Modi. Diese sind Varianten der GRUNDLEGENDEN Modi. *Operator-pending* *Operator-pending-mode* Operator-Warte-Modus Dieser ist wie der normale Modus, aber nachdem ein Operator-Befehl begonnen wurde, und Vim wartet auf eine {Bewegung}, um den Text auszuwählen, auf dem der Operator arbeiten soll. Ersetzungsmodus Der Ersetzungsmodus ist ein Sonderfall des Einfügemodus. Sie können dieselben Dinge wie im Einfügemodus machen, aber für jedes eingegebene Zeichen wird ein Zeichen des bestehenden Textes gelöscht. Siehe |Replace-mode|. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird am unteren Rand des Fensters »-- ERSETZEN --« angezeigt. Einfüge-Normalmodus Wird betreten, wenn im Einfügemodus CTRL-O gegeben wird. Dieser ist wie der normale Modus, Vim kehrt aber nach Ausführung eines Befehls in den Einfügemodus zurück. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird am unteren Fensterrand »-- (einfügen) --« angezeigt. Einfüge-Visuell-Modus Wird betreten, wenn man vom Einfügemodus eine visuelle Auswahl macht, d.h. durch CTRL-O und dann »v«, »V« oder CTRL-V. Wenn die visuelle Auswahl endet, kehrt Vim zum Einfügemodus zurück. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird am unteren Rand des Fensters »-- (einfügen) VISUELL --« angezeigt. Einfüge-Auswahl-Modus Wird betreten, wenn der Auswahlmodus vom Einfügemodus aus gestartet wird. Z.B. durch Ziehen der Maus oder . Wenn der Auswahlmodus endet, kehrt Vim zum Einfügemodus zurück. Falls die Option 'showmode' gesetzt ist, wird am unteren Fensterrand »-- (einfügen) AUSWAHL --« angezeigt. ============================================================================== 6. Umschalten von Modus zu Modus *mode-switching* Falls Sie aus irgendwelchen Gründen nicht mehr wissen, in welchen Modus Sie sich befinden, können Sie immer zum normalen Modus zurückkehren, indem Sie zweimal tippen. Dies funktioniert allerdings nicht im Ex-Modus, benutzen Sie »:visual«. Sie wissen, dass Sie wieder im normalen Modus sind, wenn Sie den Bildschirm blinken sehen oder das Signal hören, nachdem Sie tippen. Wenn Sie jedoch drücken, nachdem Sie CTRL-O im Einfügemodus benutzt haben, bekommen Sie ein Signal, aber Sie sind immer noch im Einfügemodus, tippen Sie nochmals . *i_esc* NACH Modus ~ Normal Visuell Auswahl Einfügen Ersetzen Befehlszeile Ex~ VON Modus ~ Normal v V ^V *4 *1 R : / ? ! Q Visuell *2 ^G c C -- : -- Auswahl *5 ^O ^G *6 -- -- -- Einfügen -- -- -- -- Ersetzen -- -- -- -- Befehlszeile *3 -- -- :start -- -- Ex :vi -- -- -- -- -- - NA -- nicht möglich *1 Gehen Sie vom normalen Modus in den Einfügemodus, indem Sie die Befehle »i«, »I«, »a«, »A«, »o«, »O«, »c«, »C«, »s« oder »S« geben. *2 Gehen Sie vom visuellen Modus in den normalen Modus, indem Sie einen Nicht- Bewegungs-Befehl geben, was den Befehl ausführen lässt, oder durch Drücken von , »v«, »V« oder CTRL-V, was einfach den visuellen Modus ohne Seiteneffekte beendet. *3 Gehen Sie vom Befehlszeilenmodus in den normalen Modus durch: - Drücken von oder , was den eingegebenen Befehl ausführen lässt. - Löschen der ganzen Zeile (z.B. durch CTRL-U) und ein abschließendes . - Drücken von CTRL-C oder , was die Befehlszeile schließt, ohne den Befehl auszuführen. Im letzten Falle kann das Zeichen sein, das mit der 'wildchar'-Option definiert wurde, in welchem Falle es die Befehlszeilen-Vervollständigung startet. Sie können dies ignorieren und nochmals tippen. {Vi: beim Drücken von wird die Befehlszeile ausgeführt. Für die meisten Leute ist dies unerwartet; deshalb wurde es in Vim geändert. Aber wenn Teil einer Belegung ist, wird die Befehlszeile ausgeführt. Falls Sie das Vi-Verhalten wollen, auch wenn getippt wird, benutzen Sie »:cmap ^V ^V^M«} *4 Gehen Sie vom normalen in den Auswahlmodus durch: - Benutzen der Maus, um Text auszuwählen, wenn 'selectmode' »mouse« enthält - Benutzen eines nicht-druckbaren Befehls zum Cursor bewegen bei gedrückter Umschalttaste, und wenn die Option 'selectmode' key enthält - Benutzen von »v«, »V« oder »CTRL-V«, wenn 'selectmode' »cmd« enthält - Benutzen von »gh«, »gH« oder »g CTRL-H« |g_CTRL-H| *5 Gehen Sie vom Auswahlmodus in den Normalmodus durch Benutzen eines nicht- druckbaren Befehls um den Cursor zu bewegen, ohne die Umschalttaste zu halten. *6 Gehen Sie vom Auswahlmodus in den Einfügemode durch Tippen eines druckbaren Zeichens. Die Auswahl wird gelöscht und das Zeichen eingefügt. Falls die Option 'insertmode' gesetzt ist, startet das Editieren einer Datei im Einfügemodus. *CTRL-\_CTRL-N* *i_CTRL-\_CTRL-N* *c_CTRL-\_CTRL-N* *v_CTRL-\_CTRL-N* Zusätzlich kann der Befehl CTRL-\ CTRL-N oder benutzt werden, um von jedem anderen Modus in den Normalmodus zu gehen. Dies kann benutzt werden, um sicherzustellen, dass Vim im Normalmodus ist, ohne ein Signal zu verursachen, wie es würde. Jedoch funktioniert dies nicht im Ex-Modus. Wenn er nach einem Befehl benutzt wird, der ein Argument nimmt, so wie |f| oder |m|, greift das mit 'ttimeoutlen' gesetzte Timeout. *CTRL-\_CTRL-G* *i_CTRL-\_CTRL-G* *c_CTRL-\_CTRL-G* *v_CTRL-\_CTRL-G* Der Befehl CTRL-\ CTRL-G oder kann benutzt werden, um in den Einfügemodus zu gehen, wenn 'insertmode' gesetzt ist. Ansonsten geht er in den Normalmodus. Die kann benutzt werden, um sicherzustellen, dass Vim in dem Modus ist, der von 'insertmode' angezeigt wird, ohne zu wissen, in welchem Modus Vim aktuell ist. *Q* *mode-Ex* *Ex-mode* *Ex* *EX* *E501* Q Schalte in den »Ex«-Modus. Dies ist ein bisschen wie »:«-Befehle einen nach dem anderen zu tippen, außer: - Sie brauchen nicht wiederholt »:« drücken. - Der Bildschirm wird nicht nach jedem Befehl aktualisiert. - Es gibt kein normales Befehlszeilen-Editieren. - Belegungen und Abkürzungen werden nicht benutzt. Tatsächlich editieren Sie die Zeilen mit den »standard« Zeileneingabebefehlen ( oder zum Löschen, CTRL-U um die ganze Zeile zu löschen). Vim betritt diesen Modus, wenn er auf der Befehlszeile mit »ex« aufgerufen wird. Benutzen Sie den Befehl »:vi« |:visual|, um den »Ex«-Modus zu verlassen. Beachten Sie: In älteren Versionen von Vim formatierte »Q« Text, das macht man nun mit |gq|. Aber falls Sie das Skript |vimrc_example.vim| benutzen, arbeitet »Q« wie »gq«. *gQ* gQ Schalte wie mit »Q« in den »Ex«-Modus, aber verhalte Dich wirklich, als ob »:«-Befehle nacheinander eingeben würden. Alles an Befehlszeileneditieren, Vervollständigung usw. ist verfügbar. Benutzen Sie den Befehl »:vi« |:visual|, um den »Ex«-Modus zu verlassen. {Nicht in Vi} ============================================================================== 7. Der Fensterinhalt *window-contents* Im Normalmodus und Einfüge/Ersetzen-Modus zeigt das Bildschirmfenster den aktuellen Inhalt des Puffers: Was Sie sehen, ist was Sie kriegen. Es gibt zwei Ausnahmen: - Wenn die Option 'cpoptions' »$« enthält, und die Änderung innerhalb einer Zeile ist, wird der Text nicht direkt gelöscht, sondern ein »$« wird auf das letzte gelöschte Zeichen gesetzt. - Wenn in einem Fenster Text eingegeben wird, werden andere Fenster mit demselben Text nicht aktualisiert, bis die Texteingabe beendet ist. {Vi: Der Bildschirm wird bei langsamen Terminals nicht immer aktualisiert} Zeilen, die länger sind als die Fensterbreite werden umbrochen, außer die Option 'wrap' ist nicht gesetzt (siehe unten). Die Option 'linebreak' kann gesetzt werden, um an weißen Zeichen zu umbrechen. Falls in dem Fenster nach der letzten Zeile des Puffers noch Platz ist, zeigt Vim »~« in der ersten Spalte der letzten Zeilen des Fensters, wie hier: > +-----------------------+ |eine Zeile | |letzte Zeile | |~ | |~ | +-----------------------+ Somit zeigen die »~«-Zeilen an, dass das Ende des Puffers erreicht wurde. Falls die letzte Zeile in einem Fenster nicht passt, zeigt Vim dies mit einem »@« in der ersten Spalte der letzten Zeilen des Fensters an, wie hier: > +-----------------------+ |erste Zeile | |zweite Zeile | |@ | |@ | +-----------------------+ Somit zeigen die »@«-Zeilen an, dass da eine Zeile ist, die nicht in das Fenster passt. Wenn das Flag »lastline« in der Option 'display' gesetzt ist, sehen Sie keine »@«-Zeichen auf der linken Seite des Fensters. Falls die letzte Zeile nicht komplett passt, wird nur der Teil angezeigt, der passt, und die letzten drei Zeichen der Zeile werden durch »@@@« ersetzt, wie hier: > +-----------------------+ |erste Zeile | |zweite Zeile | |eine sehr lange Zeile, | |die nicht in das Fen@@@| +-----------------------+ Falls es eine einzelne Zeile gibt, die zu lang ist, um in das Fenster zu passen, ist dies eine besondere Situation. Vim zeigt nur einen Teil der Zeile, um den Cursor herum. Es werden keine besonderen Zeichen angezeigt so dass Sie alle Teile dieser Zeile editieren können. {Vi: gibt einen »internen Fehler« auf Zeilen, die nicht in das Fenster passen} Die Möglichkeit »@« in der Option 'highlight' kann benutzt werden, um eine besondere Hervorhebung für die Zeichen »@« und »~« zu setzen. Dies macht es möglich, sie von echten Zeichen in dem Puffer zu unterscheiden. Die Option 'showbreak' enthält die vor umbrochene Zeilen zu setzende Zeichenkette. *wrap-off* Falls die Option 'wrap' nicht gesetzt ist, werden lange Zeilen nicht umbrochen. Nur der Teil, der auf den Bildschirm passt, wird angezeigt. Falls der Cursor in einen Teil der Zeile bewegt wird, der nicht angezeigt wird, wird der Bildschirm horizontal gerollt. Der Vorteil dieser Methode ist, das Spalten angezeigt werden, wie sie sind und Zeilen, die nicht auf den Bildschirm passen, editiert werden können. Der Nachteil ist, dass Sie nicht alle Zeichen einer Zeile auf einmal sehen können. Die Option 'sidescroll' kann auf die minimale zu rollende Anzahl Spalten gesetzt werden. {Vi: hat keine Option 'wrap'} Alle normalen ASCII-Zeichen werden direkt auf dem Bildschirm angezeigt. wird durch die Anzahl Leerzeichen ersetzt, die es repräsentiert. Andere nicht-druckende Zeichen werden ersetzt durch »^{Zeich}«, wobei {Zeich} das nicht-druckende Zeichen plus 64 ist. Somit wird Zeichen 7 (Signal) als »^G« angezeigt. Zeichen zwischen 127 und 160 werden durch »~{Zeich}« ersetzt, wobei {Zeich} das Zeichen minus 64 ist. Diese Zeichen beanspruchen mehr als eine Position auf dem Bildschirm. Der Cursor kann nur auf der ersten positioniert werden. Falls Sie die Option 'number' setzen, wird allen Zeilen ihre Zeilennummer vorangestellt. Tipp: Falls Sie nicht mögen, dass sich umbrechende Zeilen mit den Zeilennummern mischen, setzen Sie die Option 'showbreak' auf acht Leerzeichen: »:set showbreak=\ \ \ \ \ \ \ \ « Falls Sie die Option 'list' setzen, wird nicht als mehre Leerzeichen angezeigt, sondern als »^I«. Ein »$« wird an das Ende der Zeile gesetzt, so dass Sie Leerzeichen am Ende der Zeile finden können. Im Befehlszeilenmodus wird nur die Befehlszeile selbst korrekt angezeigt. Die Anzeige des Pufferinhalts wird aktualisiert, sobald Sie in den Normalmodus zurückkehren. Die letzte Zeile des Fensters wird für Status- und andere Meldungen benutzt. Die Statusmeldungen werden nur benutzt, wenn eine Option gesetzt ist: Statusmeldung Option Voreinstellung Unix-Voreinstellung ~ aktueller Modus 'showmode' ja ja Befehlszeichen 'showcmd' ja nein Cursorposition 'ruler' nein nein Der aktuelle Modus ist »-- EINFÜGEN --« oder »-- ERSETZEN --«, siehe |'showmode'|. Die Befehlszeichen sind die, die Sie getippt haben, die aber noch nicht verwendet wurden . {Vi: zeigt nicht die getippten Zeichen oder die Cursor-Position} Falls Sie ein langsames Terminal haben, können Sie die Status-Nachrichten ausschalten, um das Editieren zu beschleunigen: :set nosc noru nosm Falls es einen Fehler gibt, wird eine Fehler-Meldung für mindestens eine Sekunde angezeigt (in inverser Darstellung). {Vi: Fehler-Meldungen können von anderen Meldungen überschrieben werden, bevor man eine Chance hat, sie zu lesen} Einige Befehle zeigen an, wieviele Zeilen betroffen waren. Ab welcher Grenze dies geschieht, kann mit der Option 'report' gesteuert werden (Voreinstellung 2). Auf dem Amiga läuft Vim in einem CLI-Fenster. Der Name »Vim« und der volle Name der aktuellen Datei werden in der Titelleiste angezeigt. Wenn die Größe des Fensters verändert wird, zeichnet Vim automatisch das Fenster neu. Sie können das Fenster so klein machen, wie Sie wollen, wenn es aber zu klein wird, passt keine ganze Zeile mehr hinein. Machen Sie es mindestens 40 Zeichen breit, damit Sie in der letzten Zeile die meisten Meldungen lesen können. Auf den meisten Unixmaschinen wird eine Größenänderung des Fenster von Vim korrekt erkannt und behandelt. {Vi: nicht in Ordnung} ============================================================================== 8. Definitionen *definitionen* *definitions* Bildschirm Der gesamte Bereich, den Vim benutzt, um darauf zu arbeiten. Dies kann das Fenster eines Terminalemulators, wie XTerm, sein. Auch »das Vim-Fenster« genannt. Fenster Eine Sicht auf einen Puffer. Ein Bildschirm enthält ein oder mehr Fenster, getrennt durch Statuszeilen und mit der Befehlszeile in der letzten Zeile. +-------------------------------+ Bildschirm | Fenster 1 | Fenster 2 | | | | | | | |= Statuszeile =|= Statuszeile =| | Fenster 3 | | | | | |==== Statuszeile ==============| |Befehlszeile | +-------------------------------+ Die Befehlszeile wird auch für Meldungen benutzt. Sie rollt den Bildschirm nach oben, wenn in der letzten Zeile nicht genug Platz ist. Es wird zwischen vier Typen von Zeilen unterschieden: Pufferzeilen Die Zeilen im Puffer. Dies ist dasselbe wie die Zeilen, wie sie aus einer Datei gelesen bzw. in eine Datei geschrieben werden. Sie können Tausende Zeichen lang sein. logische Zeilen Die Pufferzeilen mit angewandtem Falten. Pufferzeilen in einer geschlossenen Faltung werden in eine einzelne logische Zeile umgewandelt: »+-- 99 Zeilen«. Sie können Tausende von Zeichen lang sein. Fensterzeilen Die Zeilen angezeigt in einem Fenster: Ein Bereich logischer Zeilen mit angewandtem Umbruch usw. Sie können so lang sein, wie es das Fenster erlaubt, längere Zeilen werden umbrochen oder abgeschnitten. Bildschirmzeilen Die Zeilen des Bildschirms, den Vim benutzt. Besteht aus den Fensterzeilen aller Fenster, mit den Statuszeilen und der Befehlszeile hinzugefügt. Sie können nur so lang sein, wie die Breite des Bildschirms erlaubt. wenn die Befehlszeile länger wird, bricht sie um, und die Zeilen werden nach oben gerollt, um Platz zu machen. Pufferzeilen logische Zeilen Fensterzeilen Bildschirmzeilen ~ 1. eins 1. eins 1. +-- gefaltet 1. +-- gefaltet 2. zwei 2. +-- gefaltet 2. fünf 2. fünf 3. drei 3. fünf 3. sechs 3. sechs 4. vier 4. sechs 4. sieben 4. sieben 5. fünf 5. sieben 5. === Statuszeile === 6. sechs 6. aaa 7. sieben 7. bbb 8. ccc ccc c 1. aaa 1. aaa 1. aaa 9. cc 2. bbb 2. bbb 2. bbb 10. ddd 3. ccc ccc ccc 3. ccc ccc ccc 3. ccc ccc c 11. ~ 4. ddd 4. ddd 4. cc 12. === Statuszeile === 5. ddd 13. (Befehlszeile) 6. ~ ============================================================================== vim:tw=78:ts=8:ft=help:norl: